Gesichter der JuBis: Anil Nikyar

Von der Ausbildung zur festen Stelle als Koch in der Jugendsiedlung Hochland

Die Jugendsiedlung Hochland ist die anerkannte Jugendbildungsstätte für den Bezirk Oberbayern. Neben attraktiven Aus- und Fortbildungen im modernen Tagungshaus hat die JuBi ein tolles naturnahes Gelände zu bieten, wo Übernachtungen auf dem Zeltplatz, in Blockhütten und im Schlafhaus möglich sind. Die Jugendbildungsstätte können junge Menschen aber nicht nur als Besucher*innen erleben, sondern dort auch mitarbeiten und vielfältige praktische Erfahrungen sammeln – als Ehrenamtliche, Bundesfreiwillige, Praktikant*innen, Auszubildende und Ferienjobber. Einer, der hier zunächst ein Praktikum und dann eine Ausbildung gemacht hat ist Anil. Wir haben für diese Ausgabe von „Gesichter der JuBis“ mit ihm gesprochen.

Hallo Anil! Schön, dass wir das Interview mit Dir machen können. Du machst gerade eine Ausbildung als Koch hier in der Jugendsiedlung Hochland – wie bist Du auf Königsdorf gekommen?
Das ist eine lange Geschichte – ich komme ursprünglich aus Afghanistan und bin über Rosenheim nach Bad Tölz gekommen. Dort besuchte ich die Berufsschule in einer Praxisklasse und hab in dem Zuge mehrere Praktika absolviert, unter anderem im damaligen Ratskeller in Bad Tölz. Seither war für mich klar, dass ich Koch werden möchte. Auf der Suche nach einer Lehrstelle konnte ich auch in der Jugendsiedlung Hochland ein Praktikum machen und mich für eine Lehre hier empfehlen, die ich im Herbst 2017 dann auch hier beginnen konnte. Auch eine Wohnung wurde mir zur Verfügung gestellt, worüber ich sehr dankbar war.

Was sind Deine Aufgaben hier, wie läuft ein Tag so ab?
Wir sind per Dienstplan zu Früh- oder Abenddiensten eingeteilt. Zu Schichtbeginn sprechen wir uns mit dem diensthabenden Küchenchef ab, wer welche Aufgaben übernimmt. Dazu zählen um Beispiel die Vorbereitung des Mittagessens, aufgeteilt in Hauptspeise mit Suppe und Salate. Für das Frühstück und Abendessen bereiten wir die kalten Platten vor und manchmal – je nach Zeit – backen wir auch Kuchen oder Muffins für unsere Gäste. Ab und zu probieren wir auch neue Gerichte aus, vor allem vegetarische, da wir drei Mal in der Woche einen vegetarischen Tag machen. Natürlich gehören auch Warenannahme mit Einlagern dazu, das Spülen des Geschirrs und die Reinigung der Küche, das Waschen unserer Küchenwäsche und so weiter.

Gibt es etwas in der Jugendsiedlung, das Dir besonders am Herzen liegt und warum?
Ja unbedingt – das sind die netten Leute, die Menschen, die hier arbeiten. Ich fühle mich hier wie zu Hause.

Leider gibt es ja gerade keine Belegung oder Jugendgruppen in der Jugendsiedlung – gibt es etwas, worauf Du Dich gefreut hattest und das dann nicht stattfinden konnte?
Es ist natürlich schade, dass wir besondere Buffetformen nicht mehr für unsere Gäste gestalten durften. Die lange Zeit, in der wir nicht kochen konnten war schon fad. Aber seit März dürfen wir zumindest für die Mittagsbetreuung der Königsdorfer Schule und die Kindertagesstätte zu Mittag kochen und liefern.

Die Coronakrise hat vieles in unserem Leben negativ beeinflusst. Dennoch gibt es auch positive Veränderungen. Gibt es etwas, was Du gerne beibehalten würdest?
Nichts, was in unserem Bereich der Gastronomie und Gästeversorgung relevant wäre.

Lieblingsplatz: Anil mit seinem Hand-Harmonium an der Isar

Zur Jugendsiedlung gehört ein weitläufiges Gelände in einer tollen Landschaft mit Blockhütten, Wiesen, einem Zirkuszelt und vielem mehr. Hast Du einen Lieblingsplatz?
Das ist unsere Grillstelle, einfach ein schöner Platz 😊. Noch schöner ist es aber an der Isar, wenn ich hier abends mit meinem Hand-Harmonium dort Musik aus meiner Heimat in der Abendsonne machen kann.

Was nimmst Du an Erfahrungen aus der Zeit hier für Dich persönlich mit?
Es sind die Menschen, die mich hier begleiten. Mit Ihnen zusammen am Walchensee-Lager, das wir für den Bezirksjugendring Oberbayern gereinigt haben, abends zusammensitzen, zu grillen und zu ratschen – das war ein besonderes Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.

Weißt Du schon, wie es für Dich nach Deiner Ausbildung weitergeht?
(*erleichtert*) Ja – zuerst muss ich die theoretische Prüfung noch schaffen und hab das Glück, dass die Jugendsiedlung Hochland mir eine Stelle angeboten hat, die ich gerne annehmen werde!

Dann drücken wir für die Prüfung die Daumen und wünschen Dir weiterhin eine gute Zeit in Königsdorf – auf dass bald wieder viele Gäste in den Genuss Deiner Kochkünste kommen!

Information

Jugendsiedlung Hochland e.V.
Rothmühle 1
D-82549 Königsdorf

Telefon: +49 8041 7698 0
E-Mail: info@jugendsiedlung-hochland.de