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Klimawandel, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, ökologischer Fußabdruck… wirklich, schon wieder? Ja, und zwar jetzt erst recht. Die Fridays-for-Future Bewegung, bei der junge Leute auf den Straßen für mehr Klimaschutz demonstrieren, ist langsam jedem ein Begriff, aber wem ist wirklich bewusst, dass auch unser aller Gesundheit unter dem Klimawandel leidet? Und dass gerade Kinder und Jugendliche ganz besonders von den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind?
KlimaBild war ein partizipatives Bildungsprojekt des LMU Klinikums mit dem Bayerischen Jugendring mit einer Projektlaufzeit vom 01.09.2021 – 31.08.2023. Es wurde gefördert durch das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Förderprogramm: „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“.
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Kontakt
Dr. Julia Schoierer
Medizinpädagogin
Projektleitung
LMU Klinikum
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, AG Globale Umweltgesundheit und Klimawandel
Campus Innenstadt
Ziemssenstr. 5 │ 80336 Münchenjulia.schoierer@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de
www.klimawandelundbildung.deHannah Lehmann
M.Sc. in Humangeographie und Nachhaltigkeit
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
LMU Klinikum
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, AG Globale Umweltgesundheit und Klimawandel
Campus Innenstadt
Ziemssenstr. 5 │ 80336 Münchenhannah.lehmann@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de
www.klimawandelundbildung.deRoswitha Lüer
Dipl. Sozialpädagogin
Schnittstelle BJR
Schwäbische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen
Am Espach 7 | 87727 Babenhausen
www.jubi-babenhausen.de
roswitha.lueer@jubi-babenhausen.de
Wir freuen uns sehr, mit unserem Projekt einen Beitrag zu leisten, Kindern und Jugendlichen die Themen Klimawandel und Gesundheit näherzubringen – wir laden zum Mitmachen und Vernetzen ein, um neben dem unverzichtbaren Thema Klimaschutzbildung, auch präventiv für Klimaanpassungsfragen in der Jugendarbeit vorbereitet zu sein.
29. September 2023 | KlimaBild: Die KlimaBild Materialkisten werden an die JuBis übergeben!
Im Rahmen des Herbsttreffens der Jugendbildungsstätten in Bayern, wurden an 10 JuBis die Materialkisten übergeben, die sowohl an den JuBis zum Einsatz kommen sollen, als auch dort ausgeliehen werden können. In den Materialkisten ist das Wissenshandbuch für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter:innen der Jugendarbeit, um sich fachlich in die Thematik einzufinden, als auch das sogenannte Methodenhandbuch enthalten und zahlreiche Materialien für den praktischen Einsatz in der außerschulischen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren.
Das Projekt hat damit seinen Abschluss gefunden und die Multiplikator:innen haben die Möglichkeit die Bildungsmaterialien entsprechend weiter zu ergänzen. Wir vom Projektteam freuen uns, wenn Vieles in der Praxis zur Anwendung kommen kann. Klimaschutz = Gesundheitsschutz und wir wünschen allen Aktiven, sich mit Freude für mehr Klimagerechtigkeit und eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder einsetzen zu können.
https://www.bjr.de/handlungsfelder/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung
20. April 2023 | KlimaBild: Workshops, Workshops, Workshops!
Die ersten Monate des neuen Jahres sind bereits vergangen und es ist Zeit den Neujahrsblues gegen Frühlingsgefühle einzutauschen. Wir haben uns von den dunklen Wintertagen nicht unterkriegen lassen, sondern sind voller Tatendrang in die Vorbereitung und Umsetzung der ersten Multiplikator*innen-Workshops gestartet.
Bereits Mitte Januar begrüßten wir die ersten Teilnehmer:innen zu unserem Workshop im Ökologischen Bildungszentrum München. Von Klimapädagogin über Landschaftsarchitekt und Försterin reichten die Professionen unserer Gäste. Auch wenn die Runde eher klein war, brachten uns die unterschiedlichen Hintergründe und Motivationen der Teilnehmenden und der intensive Austausch viele verschiedene Anregungen und können auf einen bereichernden Projekttag zurückblicken.
Nachdem wir uns etwas kennengelernt hatten und das Projekt vorgestellt hatten, konzentrierten wir uns während der ersten Workshophälfte auf die Themen Gesundheit, Wohlbefinden und Salutogenese, auf die Zusammenhängen zwischen Gesundheit und Klimawandel und wie dieser als Krise oder als Chance verstanden werden kann immer im Blick, wie sich diese Themen praktisch und spielerisch mit Kindern und Jugendlichen erarbeiten lassen.
Im Gespräch über Umweltängste und Solastalgie, zeigte sich wieder, wie wichtig ein sensibler Umgang in der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist, wenn der Klimawandel und seine Auswirkungen thematisiert wird. Der Gratzwischen der Darstellung der aktuell brisanten Situation, dem Animieren zum Handeln und der Gefahr, Horrorszenarien und Hoffnungslosigkeit zu erzeugen, ist sehr schmal. Dabei hilft sich klar zu machen, dass der Klimawandel eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist und die Last nicht allein auf den Schultern dieser jungen Generation liegt. Dennoch individuell aktiv zu werden und sich klimaschützend zu verhalten, können zu positiven Erfahrungen führen, dass das Handeln jedes Einzelnen durchaus einen großen Beitrag Bewältigung der Klimakrise leistet . Ob der individuelle Beitrag in Form von Ernährung, Konsumverhalten oder Aktivismus stattfindet, bleibt jeder und jedem nach selbst überlassen. Das Bewusstsein dafür, dass jede und jeder einen Beitrag leistet, ohne in der alleinigen Verantwortung zu stehen, reduziert den individuellen Druck und schützt letztendlich die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden.
Im zweiten Teil des Workshops widmeten wir uns den Themen Hitze, UV-Strahlung, Luftschadstoffen, Allergien und Infektionskrankheiten und griffen für Methoden aus der zur praktischen Anwendung für die Jugendarbeit immer wieder in die KlimaBild-Kiste.
Wir knüpften Armbändern mit UV-Perlen, die sich unter Strahlung verfärben, spielten Ungeziefer Quartett und gestalteten eine eigene hitzesichere Stadt als Ergänzung und Ausgleich zur inhaltlichen Wissensvermittlung.
Weniger praktisch, aber nicht weniger intensiv, befassten wir uns beim Online Multiplikator*innen Workshop mit den gleichen Themen. An zwei Abenden im März durften wir im virtuellen Zoom-Raum Interessierte aus nahezu allen Bereichen zwischen Jugendarbeit, Pädagogik und Wissenschaft begrüßen. Besonders erfreute uns die Teilnahme von Multiplikator*innen aus ganz Deutschland. Egal ob München, Berlin oder Allgäu, das Interesse für Klimawandel, Gesundheit und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bildete eine gemeinsame Schnittmenge. Umso spannender war es, beim selbstständigen Checken des UV-Index oder des tagesaktuellen Pollenfluges, regionale Unterschiede in der Bundesrepublik entdecken zu können.
Auch wenn unsere Multiplikator*innen Workshops in Nürnberg und Würzburg aufgrund zu geringer Teilnehmer*innenzahl kurzfristig abgesagt werden mussten, können wir an dieser Stelle trotzdem auf wertvolle Workshop Momente zurückblicken, die unser Projekt bereichert und zum Fortschritt und zur Konkretisierung des Vorhabens beigetragen haben.
Des Weiteren freuen wir uns, euch bei unserer Abschlussveranstaltung zu sehen, bei der wir über das Projekt berichten können und bei der die KlimaBild-Kisten den beteiligten Bayerischen Jugendbildungsstätten übergeben werden.
Zuletzt wünschen wir einen schönen Frühlingsanfang und allen Allergiker:innen ein gutes Durchhaltevermögen, das KlimaBild Team denkt an euch!
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Kinder und Jugendliche sind nicht nur eine Risikogruppe, wenn es um Klimawandel und Gesundheit geht. Sie sind auch die Entscheidungsträger:innen, die Erwachsenen von morgen. Der Bayerische Jugendring, als Arbeitsgemeinschaft von Jugendverbänden und Jugendgruppen besitzt die Erfahrung und Reichweite, mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten und ihren Interessen und Belangen Gehör zu verschaffen. Daher arbeiten im Rahmen des Verbundprojektes KlimaBild der BJR und das Institut und die Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin des Klinikums der LMU München gemeinsam daran, die Themen Klimawandel und Gesundheit langfristig in die Jugendarbeit zu integrieren.
Mit dem Projekt KlimaBild werden den Kindern und Jugendlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit nahegelegt genauso wie Maßnahmen, die Effekte des Klimawandels reduzieren. Denn ziemlich schnell wird klar, dass Klimaschutz auch Gesundheitsschutz bedeutet. Sehr einleuchtend am Beispiel Fahrradfahren: die Bewegung reduziert eine Vielzahl an Risikofaktoren, für beispielsweise Herzkreislauferkrankungen, und bietet gleichzeitig die Möglichkeit einer klimafreundlichen Fortbewegung.
05. Dezember 2022 | KlimaBild: Rückblick – Workshoptermine im neuen Jahr – das Wörtchen Resilienz-
Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter und ein weiteres Jahr neigt sich langsam, aber stetig dem Ende zu. Auch KlimaBild feierte seinen ersten Geburtstag und wir denken an tolle Ereignisse der vergangenen Projektmonate zurück.
Angefangen mit unserem Onlineworkshop im Januar, zur Klärung der Bedarfe und Wünsche von ehren- und hauptamtlich Tätigen in der Jugendarbeit an das Projekt, über die Konkretisierung der Inhalte und Ziele, was uns die Idee der KlimaBild-Kiste und des Handbuchs bescherte, bis hin zu den Workshops im Sommer und schlussendlich die Fertigstellung vieler Ideen und Meilensteine in den letzten Tagen.
Ein Jahr mit Höhen und Tiefen, sowohl im globalen Weltgeschehen als auch projektbezogen. So hatten wir gehofft, nach unseren Onlineworkshops im Sommer, im November unseren Pilotworkshop ganz real und praktisch durchzuführen. Leider machten uns die geringen Anmeldezahlen einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück hielt die Enttäuschung nicht allzu lange an, sondern brachte uns die Erkenntnis in zukünftigen Workshops, weniger die Methoden und Materialen gemeinsam auf den Prüfstand zu stellen, sondern stattdessen die Materialien zu finalisieren, sodass diese nach den Workshops direkt in die Praxis mitgenommen und eingesetzt werden können.
In diesem Sinne freuen wir uns, die nächsten Workshoptermine im Jahr 2023 bekannt zu geben. Die kommenden Workshops richten sich an alle, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten und klimaangepasstes Verhalten in spielerischer Form weitergeben wollen.
Während der Workshops, beschäftigen wir uns mit den Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Gesundheit, warum diese Thematik wichtig für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist und wie diese zu klimaangepasstem Verhalten befähigt werden können. Ein Schwerpunkt liegt auf Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit. Dabei geht es um das Leben in einer von Krisen geprägten Welt und wie Kinder, Jugendliche und alle, die mit ihnen arbeiten auch lernen können, mit Umwelt- und Klimaängsten umgehen.
Unsere Präsenzworkshops finden an folgenden Terminen statt.
Ökologisches Bildungszentrum München: Dienstag, 17.01.23 von 10 – 18 Uhr
JH Nürnberg: Samstag, 04.02.23 von 10 – 18 Uhr
Jugendbildungsstätte Würzburg: Dienstag, 28.03.23 von 10 – 18 Uhr
Mix it up: Online-Workshops mit anschließendem Methodenworkshop
Online via zoom: Mittwoch, 01.03.23 + Donnerstag, 16.03.23 jeweils von 17 – 20 Uhr*
JH Nürnberg (Methodenworkshop): Samstag, 22.04.23 von 10 – 18 Uhr
* Eine Teilnahme ist auch ohne Teilnahme am Methodenworkshop möglich.
Die Anmeldung ist bis zu 7 Tage vor Workshopbeginn möglich bei roswitha.lueer@jubi-babenhausen.de. Alle Workshops sind öffentlich und kostenlos.
Für all die, die vorhin beim Lesen über das Wort Resilienz gestolpert sind, möchten wir an dieser Stelle einen kleinen Exkurs geben, da uns das Thema sehr am Herzen liegt.
Um den Begriff Resilienz zu verstehen, muss etwas weiter ausgeholt werden, nämlich beim Verständnis von Gesundheit und Krankheit. Diese werden oftmals als Gegensätze verstanden: wir gehen zum Arzt, wenn wir uns krank fühlen, anderenfalls sind wir gesund. Dementsprechend wird Gesundheit gerne als Normalzustand angesehen, in dem wir uns befinden, wenn wir nicht krank sind. Unser Blick ist also meist auf die Entstehung von Krankheit gerichtet.
Aber warum schauen wir nicht mal, wie Gesundheit entstehen kann? Genau das macht das Salutogenese-Modell (salus = gesund, genese = Entstehung). Hier werden Gesundheit und Krankheit nicht als Gegensätze, sondern als Endpunkte eines Kontinuums verstanden, auf dem wir uns tagtäglich hin und her bewegen. Wir können uns fragen: was hilft mir, möglichst oft und stabil auf der Richtung Gesundheit strebenden Seite des Kontinuums zu sein? Vielleicht ist es frische Luft, Sport, Meditation, Obst und Gemüse oder auch gute Gespräche mit Freunden.
Im Modell werden diese Einflussfaktoren, die maßgeblich für unsere Positionierung zwischen krank und gesund sind, in drei Gruppe unterteilt:
Stressoren & Spannungszustände sind Faktoren, die sich negativ auf unser Empfinden auswirken, also krankmachend sein können wie z.B. Stress, Mobbing, Überforderung, aber auch Hitze, Strahlungen und Schadstoffe, oder ganz klassisch Bakterien und Viren.
Generalisierte Widerstandsressourcen helfen dabei, krankmachende Stressoren zu bewältigen. Dazu gehören z.B. ein intaktes soziales Umfeld, finanzielle Stabilität und vor allem mentale Stärke, die sich durch ein gesundes Selbstwertgefühl oder das Ausleben bestimmter Lebensweisen oder Religionen bildet. Auch Wissen und Intelligenz gehören zu unseren Widerstandsressourcen.
Kohärenzgefühl als innere Überzeugung oder Charaktereigenschaft, welche durch Lebenserfahrung entsteht und uns durch positive Bewältigungserfahrungen bestärkt, dass das Leben verstehbar, bewältigbar und sinnvoll ist.
So, und nun nochmal zurück zur Resilienz. Diese wird oftmals mit der Salutogenese gleichgesetzt und hat zugegebenermaßen einige Gemeinsamkeiten, nämlich die Frage, was Menschen gesund hält und die mentale Stärke. Genau das ist der Knackpunkt, denn Resilienz bezieht sich auf die psychische Widerstandsfähigkeit und deckt damit nur einen Teilbereich der Salutogenese ab.
Laut Weltgesundheitsorganisation beschreibt Gesundheit einen Zustand vollständigen körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens. Was wiederum einen große Parallele zum Gesundheitsverständnis der Salutogenese aufweist.
Schwierige Zeiten können also unser Wohlbefinden einschränken und unsere Position auf dem Kontinuum Richtung Krankheit schieben. Umso wichtiger ist es, dass jede und jeder einzelne für sich persönlich weiß, was ihr:ihm hilft, das eigene Wohlbefinden zu stärken und Richtung Gesundheit zu streben.
In diesem Sinne wünscht das KlimaBild Team allen schöne Weihnachten und dass ihr eure innere Sonne im Winter wohlig warm leuchten lasst.