Pilotprojekt internationaler Jugendaustausch für Mittelschüler an der Jubi Babenhausen

In einem Erasmus+-geförderten Projekt betritt die schwäbische Jugendbildungsstätte (Jubi)Babenhausen Neuland im Bereich des internationalen Jugendaustausches. Bisher kamen nur Realschüler und Gymnasiasten in den Genuss von geförderten Jugendaustausch-Maßnahmen. Das jetzige Pilotprojekt der Jugendbildungsstätte gemeinsam mit der Mittelschule Babenhausen soll zeigen, ob und wie es auch für Mittelschüler aus unterschiedlichen Nationen und Sprachräumen möglich ist, sich über ihren Alltag, ihre Schulsituation und ihre Perspektiven auszutauschen.

Babenhausen

Beste Stimmung beim Abschlussabend. Bildmitte liegend Marianne Viaud, Leiterin des französischen Parnterschaftsvereins und rechts stehend Klassenleiter Peter Dorer, davor rechts sitzend Jubi-Leiter Michael Sell.

Zwischen dem 20. und 25. April kamen die Schülerinnen und Schüler des „interkulturellen Jugendaustauschs“ aus Babenhausen und der französischen Mayenne in der Jubi Babenhausen zusammen und machten vor, wie man sich auch ohne gegenseitige Sprachkenntnisse kennen lernen kann.  Dabei stellten die nicht vorhandenen gegenseitigen Sprachkenntnisse die Organisatoren vor eine besondere Herausforderung, denn auch eine verbindende Sprache, wie sonst vielleicht Englisch, war bei den Schülern kaum ausgeprägt. Doch die Bereitschaft der Jugendlichen, sich auf das scheinbar Fremde einzulassen und die vielen Gelegenheiten des gemeinsamen Erlebens, waren die Erfolgsfaktoren dieses Pilotprojektes. So konnten Jubi-Leiter Michael Sell, Mittelschulrektor Wolfgang Ostermann, die beteiligten Lehrer und Betreuerinnen sowie auch die teilnehmenden Jugendlichen aus Deutschland und Frankreich am vergangenen Wochenende ein äußerst positives Fazit ziehen.

Neben den verbindenden Spielen und gemeinsamer sportlicher Aktivitäten wie Fußball, Eislaufen und Bergwandern kam auch der kulturelle Austausch nicht zu kurz. Da wurde zum einen gemeinsam gekocht, Theater gespielt und Stockbrot am Lagerfeuer gegrillt und zum anderen die jeweilige schulische Situation und berufliche Perspektiven thematisiert. Einer der Höhepunkte der Woche war dabei für die Jugendlichen auch die Betriebsbesichtigung bei Kößler Technologie. Personalreferentin Stephanie Sprick und Personalchef Johann Linder hatten dabei die Infos und den Betriebsrundgang vorbildlich auf die Situation der Schüler angepasst. Neben sechs hiesigen will nun auch einer der französischen Schüler demnächst ein Praktikum im Unternehmen machen.

Der Babenhauser Partnerschaftsverein besuchte die Jugendlichen beim gemeinsamen Kochen und informierte sich über den Ablauf des Austausch-Projekts vor Ort. Frank Röger, einer der beiden Vereinsvorsitzenden lobte das Projekt und sieht darin eine echte Unterstützung, den Partnerschaftsgedanken auch bei den Jugendlichen der beteiligten Gemeinden noch besser zu verankern.

Der Abschied der französischen Schüler fiel nach der intensiven Gemeinsamkeit der Woche dann auch sehr emotional aus. Marianne Viaud, eine der Betreuerinnen und Leiterin des Partnerschaftskomitees aus Argentré erwartete bei der Abfahrt „Tränen mindestens bis Stuttgart, doch wir freuen uns sehr auf unsere neuen Freunde Ende Juni“. Dann nämlich werden die Babenhauser Mittelschüler die Mayenne besuchen und den zweiten Teil des Pilotprojektes erleben können. Diese Freude teilte auch Klassenlehrer Peter Dorer: „Ich habe nicht erwartet, dass das so gut klappt und freue mich schon sehr auf den Gegenbesuch“

Tom Otto / Katja Wippermann

Fotos: (c) Jugendbildungsstätte Babenhausen, Tom Otto, April 2015

Weitere Informationen:

Schwäbische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Babenhausen
Am Espach 7
87727 Babenhausen
Telefon 08333 – 92060