Die Teamer*innen des Bildungszentrums Burg Schwaneck

So unterschiedlich unsere Häuser sind, in allen sind Teamer*innen beschäftigt! Doch je nach Träger, Bildungsschwerpunkt oder der geographischen Lage unterscheidet sich ihr Aufgabenspektrum von Haus zu Haus. Und die persönlichen Erfahrungen sind natürlich ebenfalls unterschiedlich – und super spannend! Deswegen stellen wir euch in unserer kleinen Reihe über die Teamer*innen nicht nur die Tätigkeiten sondern auch die Menschen dahinter vor. Außerdem braucht die nüchterne Wikipedia-Aussage “Als Teamer (von englisch Team) werden Personen bezeichnet, die Schulungen durchführen oder Gruppen betreuen und anleiten“ dingend mehr Tiefe, dass man sich wirklich etwas darunter vorstellen kann! Let’s go, diesmal ist das Bildungszentrum Burg Schwaneck an der Reihe. Von Andreas Bedacht stammen die Antworten aus der Leitungsperspektive:

Welche Aufgaben haben die Teamer*innen in der Jugendbildungsstätte?
Aus den jeweiligen Zielgruppen ergeben sich unterschiedliche Aufgaben: Leitung, Betreuung, fachliche Inputs, berufliche Expertise…  allen gemeinsam ist der Anspruch, neben hoher Fachlichkeit auch für das Miteinander und die atmosphärische und psychosoziale Versorgung da zu sein. Da endet ein Seminartag nicht immer um 18:00 Uhr!

Wie wird man Teamer*in?
Viele unserer Ehrenamtlichen und Honorarreferent*innen waren in früheren Jahren selbst Teilnehmer*innen, oder haben im Bildungszentrum ihr Praktikum absolviert. Einige kommen auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda zu uns. Gelegentlich hat uns auch eine aussagekräftige Initiativbewerbung zusammengeführt.

Wie viele Teamer*innen gibt es in der JuBi?
Alle Bildungsbereiche – von Ferienpädagogik bis Weiterbildung – zusammengerechnet, können wir dankenswerterweise auf einen Pool von über 100 erfahrenen Teamer*innen zurückgreifen.

Was wäre die JuBi ohne Teamer*innen?
Ohne sie wäre die JuBi arm – sie sind für die Teilnehmer*innen unserer Kurse das „Gesicht“ der Einrichtung. Die Teamer*innen sind oft die ersten Ansprechpartner, sie sind Vorbilder. Sie bringen neben ihrer Lebensenergie und -lust  einen enormen Ideenreichtum ein, reagieren auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen, experimentieren mit Methoden und Inhalten und sorgen für ständige Innovation.

Was würdest Du der Wikipedia-Definition noch hinzufügen?
Die Zugewandtheit, sich für die Persönlichkeitsentwicklung anderer zu interessieren, fair, engagiert. Und die Ableitung vom Begriff Team deutet es schon an: respektvolle Begegnung auf Augenhöhe, von- und miteinander Lernen, gemeinsame Schritte auf Zeit.

Gibt es sonst noch irgendwelche Besonderheiten?
Die meisten Teamer*innen durchlaufen unterschiedliche Arbeitsfelder und bleiben der Burg über Jahre nebenberuflich treu! So manche Führungskraft hat in der JuBi die ersten Erfahrungen mit Gruppen gesammelt und blickt mit Freude auf die Zeit als Teamer*in zurück.

Bianka und Florian haben für die Teamer*innen geantwortet. Florian ist sehr erfahren und hat an der Burg schon in den Bereichen Berufsorientierung, Jugendbildung & Schule und Out of München geteamt, sowie bei Jugendleiter*innenschulungen. Bianka hat als Praktikantin auf der Burg gestartet und ist seitdem aktiv in den Bereichen Jugendbildung und Schule, im Naturerlebniszentrum und beim Ferienprogramm der Burg. Außerdem leitet sie immer mal wieder Schulungen für Jugendleiter*innen.

Teamer zu sein bedeutet für mich…
…Verantwortung zu übernehmen, mich immer weiter zu entwickeln, mit den Kindern und Jugendlichen zusammenzuarbeiten und mein Möglichstes zu versuchen, um aus den Kindern und Jugendliche das bestmögliche herauszuholen. 
…mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam Momente gestalten, in denen sie sich positiv selbst erleben dürfen, um an ihnen zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Dabei ist es mir wichtig mit den Teilnehmenden immer wieder in Beziehung zu gehen und mit ihnen an den Punkten anzusetzen an denen sie gerade stehen.

Das möchte ich den Kindern und Jugendlichen, die ich betreue, mitgeben…
…Selbstbewusstsein, kritisches Hinterfragen, Verantwortungsbewusstsein und eigenständiges Handeln.
Dabei darf der Spaß beim Spielen nicht zu kurz kommen 😉 

..mein Ziel ist es den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie, wenn sie sich fokussieren und an sich glauben, mehr können als andere ihnen im ersten Moment zutrauen. Es geht darum ihnen durch kleine Erfolgserlebnisse Mut zu machen, auch größere Herausforderungen anzugehen. Außerdem sollten Spaß und Freude nicht zu kurz kommen. Denn nur, wenn der Kopf auch mal frei sein darf, ist er wieder im Stande etwas zu leisten!

Als Teamer habe ich diese prägenden Erfahrungen gemacht…
…während einer Berufsorientierung mit der achten Klasse einer Mittelschule aus dem Landkreis München habe ich mit einem Schüler ein Rückmeldegespräch geführt, wie ich ihn die Woche über erlebt habe. Der Schüler hatte bereits mehrere Klassen wiederholt und war dadurch schon einer der Ältesten im Seminar. Von Beginn des Berufsorientierungscamps an fiel es ihm schwer, während der Seminareinheiten mitzumachen. Auch seine Erzählungen aus dem Praktikum, das er vor einer Woche absolviert hatte, hörten sich nach einer eher holprigen Erfahrung an. Als ich im Gespräch mit ihm gemeinsam versuchte zu ergründen,  warum er sich so schwer auf das BO-Camp einlassen kann, brach er in Tränen aus. Er erzählte, dass er einfach nichts mehr von Berufen hören könne und – seiner Vorbildfunktion als Klassenältester wohl bewusst – durchaus wisse, dass er sich um eine Ausbildung bemühen sollte. Dieser Druck hatte ihn jedoch in eine totale Ablehnungshaltung gedrängt, die es ihm unmöglich machte, sich ernsthaft mit dem Thema Ausbildung auseinanderzusetzen. Wir vereinbarten gemeinsam, die restliche Woche über in kleinen Schritten an diesem Thema zu arbeiten und Strategien zu entwickeln, ihm diesen Druck Stück für Stück zu nehmen. Natürlich ist das in zwei bis drei Tagen nicht vollends gelungen, aber ein großer Erfolg war es dennoch: Er lieferte am Ende der Woche das mit Abstand beste Trainingsbewerbungsgespräch ab, das ich in einem BO Camp bis dahin erlebt hatte. Als er diese Rückmeldung am letzten Tag von mir erhielt, war er unfassbar stolz. Ich hoffe sehr, dass er sich dieses Gefühl bewahren konnte und es ihm hilfreich bei der Wahl einer passenden Ausbildungsstelle ist.
…mit jeder Gruppe und jedem Programm nehme ich mindestens genauso viel mit, wie ich es mir für die Teilnehmenden wünsche. Zudem ist es egal wie gut und ausgereift der Plan ist, immer schön flexibel bleiben, denn die Teilnehmenden sind immer für Überraschungen bereit

Auf der Burg Schwaneck bin ich gern Teamer, weil…
…ich mich hier wie zu Hause fühle. Alle Angestellten sind unfassbar freundlich und setzen alles in Bewegung, um den Teilnehmenden ein besonderes Erlebnis zu schaffen und uns Teamer*innen bestmöglich den Rücken freizuhalten. Vor allem das Referent*innen-Management auf der Burg habe ich noch bei kaum einem anderen Träger so erlebt. Hier wird meine Arbeit wertgeschätzt und mir die Möglichkeit gegeben, mich als Person sowie als Teamer immer wieder weiterzuentwickeln. Auch das Gelände und natürlich die Burg selbst sind für eine gute Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine geniale Umgebung um sich zu entfalten.
…ich mich dort wohl fühle! Dazu darf ich selbstständig arbeiten, aber fühle mich nie allein gelassen und werde sowohl als Person, als auch in meiner Arbeit wertgeschätzt.

Informationen

Jugendbildungszentrum Burg Schwaneck
Burgweg 10
82049 Pullach
E-Mail: bildungszentrum@burgschwaneck.de
www.burgschwaneck.de