Wertvolle Stütze der Bildungsarbeit: Teamer*innen an den Jugendbildungsstätten

Die Teamer*innen auf Burg Hoheneck

Fragt man das Internet, was eigentlich ein*e Teamer*in so macht, antwortet Wikipedia ganz nüchtern: “Als Teamer (von englisch Team) werden Personen bezeichnet, die Schulungen durchführen oder Gruppen betreuen und anleiten.“ Und weil das jetzt nicht sonderlich viel aussagt, möchten wir euch Teamer*innen aus unseren JuBis vorstellen und was sie an den Jugendbildungsstätten für wertvolle Arbeit leisten. In jedem unserer Häuser ist das Aufgabenfeld ein bisschen anders und hat je nach Einrichtung unterschiedliche Schwerpunkte – in dieser kleinen Reihe wollen wir einen Überblick über das Aufgabenspektrum und der Wikipedia-Aussage einen Herzschlag geben – also die Menschen zu Wort kommen lassen, die als Teamer*in in den JuBis tätig sind.

Simon Hagen, Leiter der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck beschreibt „seine“ Teamer*innen so:

Was sind die Aufgaben von Teamer*innen auf der Burg Hoheneck?

Meist sind es Studierende der sozialen Arbeit, die bei uns als Honorarkraft nach dem Konzept der JuBi Schulklassen-Seminare wie „Teamarbeit“, „Lernen lernen“ oder „Bewerbungstrainig“ betreuen. Sie klären im Vorfeld die konkreten Bedarfe der jeweiligen Gruppe ab. Aus dem „Baukasten“ an Methoden und Angeboten wird dann ein ganz individuelles Seminar erstellt, das ganz auf die Gruppe abgestimmt ist. Neben dem Seminarinhalt sind sie eine wichtige Schnittstelle zwischen der Gastgruppe und der Jugendbildungsstätte, die wir sehr zu schätzen wissen.

Wie wird man Teamer*in?

Die Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck stellt sich und ihre Arbeit jedes Jahr bei Schwerpunktveranstaltungen der einschlägigen Bildungseinrichtungen in der Umgebung vor, wie etwa bei der Evangelischen Hochschule in Nürnberg oder der Uni Würzburg. Die Interessent*inen, die sich dann bei uns melden, laufen zuerst neben erfahrenen Referent*innen bei mehreren Seminaren mit, bevor sie dann selbständig ihr erstes Seminar leiten. Darüber hinaus sind unsere ehemaligen Praktikant*innen eigentlich immer nach dem Praktikum noch als Honorarkräfte für uns tätig.

Wie viele Teamer*innen gibt es in der JuBi?

Es gibt immer rund 10 bis 12 Teamer*innen auf der Burg, die im Schnitt 2 bis 4 Jahre bei uns sind.

Was wäre die JuBi ohne Teamer*innen?

Die JuBi wäre unsere Teamer*innen undenkbar. Sie wäre ärmer und weniger vielfältig. Unsere Teamer*innen bringen immer auch neue Ideen mit in unser Angebot. Nach ihrer Tätigkeit bei uns, wenn sie ins Berufsleben starten, sind sie ein wichtiges Netzwerk für die Jugendbildungsstätte. Hier gilt der alte Spruch im positiven Sinn: „Man sieht sich immer zweimal im Leben.“

Was würdest Du der Wikipedia-Definition noch hinzufügen?

Das würde den Rahmen hier sprengen! Unsere Teamer*inner sind so viel mehr als Wikipedia wissen kann. Sie sind motivierte, kreative, junge Menschen, die ein Stück von sich in die Arbeit der JuBi einbringen. Da passiert pausenlos ein gegenseitiges Lernen, von dem alle profitieren…

Gibt es sonst noch irgendwelche Besonderheiten?

Für die jungen Menschen ist die Tätigkeit als Teamer*in ein Nebenverdienst mit Sinn und Testfeld für Praxiserfahrung zugleich. Für die Teamer*innen ist es eine gute Möglichkeit sich im Bereich der außerschulischen Jugendbildungsarbeit auszuprobieren. Viele finden so großen Gefallen daran, dass sie diesen Bereich dann bewusst in ihren weiteren Studienweg einbauen. Die JuBi begleitet die Teamer*innen bei ihren Aufgaben und außerdem erhalten Sie von uns auch ein Coaching, wie zum Beispiel beim Honorarkräftetag auf Burg Hoheneck.

…und was sagen die Teamer*innen Eva-Maria, Svea, Laura und Elias selbst?

Für Laura und Elias ist die Begegnung auf Augenhöhe wichtig

Teamer*in sein bedeutet für mich…

„… den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Augenhöhe zu begegnen, sich mit ihnen auseinander zu setzen und gegenseitig voneinander zu lernen. Als Teamer*in habe ich die Möglichkeit Bildung zu gestalten, fernab vom schulischen Kontext.“

Das möchte ich den Kindern und Jugendlichen, die ich betreue, mitgeben…

„Traut Euch was zu! Auch wenn ihr denkt, ihr könnt etwas nicht, probiert es einfach aus – und ermutigt euch gegenseitig!“

„Den Schüler*innen möchte ich Kompetenzen, und nicht nur Wissen vermitteln. Und sie außerdem immer, da wo es möglich ist, zur Partizipation ermuntern.“

Als Teamer*in habe ich diese prägende Erfahrung gemacht…

„Eine einzelne Erfahrung fällt mir da jetzt nicht ein, es ist vielmehr die Summe aller Erfahrungen, die mich geprägt hat und immer noch prägt – und dass ich auf der Burg immer wieder etwas Neues lerne.“

„Prägend für mich in der Seminararbeit ist zu sehen, wie sich viele Lehrer*innen von Mittelschulklassen um ihre Schüler*innen kümmern. Ich habe oft miterleben dürfen, wie hier die Menschen und ihre Bedürfnisse neben dem schulischen Aspekt auch im Vordergrund stehen.“

Eva-Maria: Was ich den Kindern und Jugendlichen mitgeben möchte? Traut euch was zu!

Auf der Burg Hoheneck ich bin gern Teamer*in, weil… 

„…weil ich die Abgeschiedenheit der Burg liebe, die es den Jugendlichen und mir erlaubt, aus unserem Alltagsumfeld komplett rauszukommen und uns auf etwas Neues einzulassen. Weil ich es genieße, jedes Mal, wenn ich dort bin, etwas Unbekanntes zu entdecken. Und weil ich von dem großen Erfahrungsschatz der Mitarbeiter*innen immer wieder aufs Neue lerne.“

„…weil ich die Atmosphäre auf der Burg sehr schätze, wie miteinander umgegangen wird und dass jedem respektvoll begegnet wird.“

„…weil ich dort ein heimeliges Gefühl bekomme. Die Menschen und die Atmosphäre auf der Burg schaffen es immer wieder, dass ein Seminar für mich auch erholsam wird.“

 

Informationen

Simon Haagen | Leitung Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck
Burg Hoheneck
91472 Ipsheim
Tel.: 09846 / 97 17-0
www.burg-hoheneck.de