Politisch aktiv: Dimensionen von Diversity

Kampagnenbeitrag der JuBi Burg Schwaneck zu SDG 10 "Weniger Ungleichheiten"

Ziel von SDG 10 ist, wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zu verringern. So sollen alle Menschen die gleichen Chancen bekommen – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder einer eventuellen körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung. Politische Maßnahmen sollen eine rechtliche Grundlage schaffen, die schrittweise für mehr Gleichheit und Inklusion sorgen. Davon sind wir in der Realität an vielen Stellen noch weit entfernt – international, aber auch innerhalb Deutschlands. Beim Teamer:innen-Workshop, dem Kampagnenbeitrag unserer JuBi Burg Schwaneck zu „politisch aktiv“, spielte der Themenbereich Diversity eine zentrale Rolle. Methodisch wurde besonders auf Benachteiligungen, strukturelle Ungleichheiten und die verschiedenen Dimensionen von Diversity eingegangen.

„Eine neue, deutsche Schülerin kommt in deine Klasse. Sie veranstaltet eine Party, um ihre Mitschüler:innen kennen zu lernen. Du wirst selbstverständlich eingeladen.“ Einige Teilnehmer:innen machen nach dieser Aussage einen Schritt in die Mitte, andere bleiben auf ihrer Position stehen. So stehen zu Beginn der Methode „In der Mitte der Gesellschaft“ alle Personen am Außenrand eines großen Kreises. Nach mehr als zehn Aussagen entsteht das Bild von Teilnehmenden, die in der Mitte des Kreises stehen, sich auf der Strecke zur Mitte befinden oder noch immer am Kreisrand stehen und kaum einen Schritt gehen konnten.

Schritt für Schritt zur Veranschaulichung von Ungleichheiten

Am Anfang der Übung wurden vielfältige Rollen verteilt. Von Schulsprecher:in über homosexuelle:n Jugendliche:n mit Autismus-Spektrum-Störung bis hin zu Asylbewerber:in aus Ghana soll eine möglichst große Bandbreite an Biographien, Privilegien und Benachteiligungen abgebildet werden. So können während der Methode alle Teilnehmer:innen einen Schritt weiter Richtung Mitte gehen, wenn sie die vorgelesene Aussage aus ihrem Rollenverständnis heraus mit „Ja“ beantworten würden. Am Ende der Übung berichten die verschiedenen Positionen von ihren Rollen und den Eindrücken, die entstanden sind, wenn sie sich bei fast jeder oder bei fast keiner Aussage bewegen konnten.

Vom Perspektivwechsel zu mehr Bewusstsein

Diese Methode und der damit verbundene Perspektivwechsel bildeten den Kern des Diversity-Workshops für die Teamer:innen, die in den Schulferien Freizeitfahrten begleiten. Die darauffolgende Reflexion wurde ergänzt durch Informationen zu Diversity-Dimensionen, sichtbaren und nicht sichtbaren Kriterien, die zu Benachteiligung und Ausgrenzung führen können und dem Bereich der Intersektionalität (Betroffenheit in mehr als einer Dimension). Die kollegiale Beratung zu Situationen und Vorkommnissen, mit denen die Teamer:innen in der Vergangenheit konfrontiert wurden oder die ihnen bei der Durchführung einer Freizeit begegnen könnten bildete den Transfer in die Praxis und damit den Schlusspunkt des Workshops.

Informationen

Jugendbildungszentrum Burg Schwaneck
Burgweg 10
82049 Pullach
E-Mail: bildungszentrum@burgschwaneck.de
www.burgschwaneck.de