Neues Seminarangebot der Jubi Windberg für Flüchtlinge

Windberg : Die Jugendbildungsstätte Windberg entwickelt derzeit Seminarangebote für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge. Die Seminarreihe mit dem Titel „So funktioniert Deutschland – Bildungsangebote mit Migrationshintergrund“ ist orientiert an den Wünschen und Bedürfnissen der Geflüchteten, Helferinnen und Helfern und professionell Tätigen in der Flüchtlingsarbeit. Die Inhalte reichen von Sozialkompetenztrainings, über Sexualität/Verhütung, Wahlen und Demokratie bis hin zu Müllvermeidung, Mülltrennung und Biodiversität. Ziel ist aller Seminare ist die Unterstützung von jungen Geflüchteten beim Auf- und Ausbau von persönlichen Gestaltungskompetenzen hin zu nachhaltigem Leben hier in Deutschland.

Kooperation, Kreativität und Einsatz sind beim „Räubernetz“ gefordert: Am Ende muss jeder auf der anderen Seite des Netzes angekommen sein, dieses darf jedoch nicht berührt werden.

Zum ersten Angebot der Jugendbildungsstätte in diesem Bereich, einem Sozialkompetenztraininng, kamen kurz vor Weihnachten 18 junge Flüchtlinge aus drei Wohngruppen von Justland Wohnen aus Bogen in die für sie neue Wohn- und Seminarumgebung Jugendbildungsstätte und Kloster Windberg. Ziel des Wochenendes war die Vermittlung und Erweiterung von persönlichen Kompetenzen zur nachhaltigen Gestaltung des eigenen Lebens im neuem kulturellem Umfeld. Katrin Jetzinger und  Verena Fisch, Referentinnen der Jugendbildungsstätte Windberg mit Erfahrungen in der Arbeit mit Geflohenen, führten das Seminarprogramm mit den jungen Männern durch. Der Schwerpunkt bei den überwiegend kurzen, intensiven Seminareinheiten lag gezielt auf erlebnispädagogischen Übungen: Eingeübt wurde beispielsweise, sich einfach fallen zu lassen – um die Erfahrung zu machen, in und von der Gruppe aufgefangen zu werden. In anderen Übungen ging es darum, als Gruppe gemeinsam Begrenzungen auf kreative Art und Weise zu überwinden: Kooperation und genaue Absprachen waren hierzu nötig – wie im „echten Leben“. Beim „Eisfluss“, ebenfalls einer Gruppenkooperationsübung, sollten die jungen Männer einen fiktiven Fluss überqueren, ohne dass einer von ihnen zurückblieb.“Besonders hier erlebten sich alle Jugendlichen aus unseren drei Wohngruppen als aktive und sehr erfolgreiche Einheit”, erklärte Anna Gsänger, Betreuerin der Gruppe von Justland Wohnen. Der Abend diente dem spirituellen Austausch über den christlichen und den muslimischen Glauben und dem Erfahren des spirituellen Rahmens im Kloster Windberg.

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Die Betreuerinnen Verena Fisch und Katrin Jetzinger mit einer Kleingruppe bei einer Nähe-Distanz-Übung

„Die ersten Erfahrungen in der Bildungsarbeit mit jungen Geflohenen sind für alle Beteiligten herausfordernd“, resümiert Franz-Xaver Geiger, pädagogischer Leiter der Jugendbildungsstätte und Umweltstation Windberg. Die ausführlichen Auswertungsgespräche im Anschluss dienten auch dazu, die Angebote für junge Flüchtlinge und ihre BetreuerInnen und HelferInnen noch zu justieren. „Vergangene intensive, oft traumatische Erlebnisse der Geflüchteten machen es unter anderem notwendig, dass künftig 3-4 vertraute Bezugspersonen die jugendlichen Flüchtlinge nach Windberg begleiten“, erläutert Franz-Xaver Geiger eine Konsequenz aus den Auswertungen des ersten Seminars.

Die Seminare aus der Reihe „So funktioniert Deutschland –Bildungsangebote mit Migrationshintergrund“ werden nun Einrichtungen im Umfeld der Flüchtlingsarbeit angeboten. Hierbei sind Seminare für Geflüchtete allein sowie auch gemischte Seminare für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund möglich.

Rückfragen:
Diplomsozialpädagoge Franz-Xaver Geiger M.A.
Pädagogischer Leiter
Jugendbildungsstätte Windberg – Umweltstation
Pfarrplatz 22
94336 Windberg
Tel. 09422-824-202
geiger.franz-xaver@jugendbildungsstaette-windberg.de