Herbsttagung der Jugendbildungsstätten auf der Burg Hoheneck

Jubiherbsttagung240914Mit dem Titel „Politische Bildung in den Jugendbildungsstätten“ fand die diesjährige Herbsttagung der Jugendbildungsstätten Bayern statt. Knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen dazu vom 24.-26. September in der Burg Hoheneck zusammen. Sie diskutierten u.a. über die Herausforderung der Vermittlung politischer und gesellschaftlicher Themen an Jugendliche und tauschten sich über best-practice-Beispiele aus.

Der erste Tag war der eigenen Geschichte gewidmet: 12 Portraits der Jugendbildungsstätten mit Fokus auf den jeweiligen historisch-politischen Hintergrund des eigenen Gebäudes zeigten, dass der Bildungsanlass der Einrichtungen und die Ausrichtung des pädagogischen Konzeptes in dieser Entstehungsgeschichte gründet und als direkte Antwort darauf zu verstehen ist.

„Wie kann es heute gelingen, Jugendlichen Themen der politischen Bildung nahezubringen?“, dies war das Thema des zweiten Tages. Hier sprach Dr. Roland Feldmann, ehemaliger Studienleiter des Instituts für Jugendarbeit in Gauting, ein deutliches Plädoyer für einen weit gefassten Begriff der politischen Bildung aus: er möchte politische Bildung als pädagogischen Aushandlungsprozess begreifen. Politische Bildung kann somit integrativer Bestandteil jedes pädagogischen Angebotes sein – ein Ansatz, der eine lebhafte Diskussion über die Ausrichtung und die Themensetzung von Angeboten zur politischen Bildung hervorrief.

Um praktische Beispiele politischer Bildung ging es in den Vorträgen am Nachmittag. Julia Oschmann von DokuPäd Nürnberg stellte ihre Einrichtung vor, die vielfältige pädagogische Angebote rund um das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg anbietet. Hier entwickelte der Kreisjugendring Nürnberg-Stadt ein eigenes ausdifferenziertes pädagogisches Programm, um Themen und Inhalte politischer Jugendbildung zu vermitteln, wie Erziehung zu aktivem Demokratieverständnis und Menschenrechten, Eintreten gegen Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit, Gruppenzwang und Gewalt.

Mehr als 100 Schulen sind in Bayern bereits im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – das sich gegen jede Form von Diskriminierung und für ein couragiertes Zusammenleben in der Schule und darüber hinaus einsetzt. Marina Miksch und Stefan Lutz-Simon stellten hier die Angebote der Jugendbildungsstätte Unterfranken, die die Landeskoordination für SOR_SMC Bayern innehat vor. Thematisiert wurden verschiedene Bausteine, die in Coachingseminaren für Schüler_innen zum Einsatz kommen.

Die Herbsttagung der Jugendbildungsstätten dient immer auch dem Fachaustausch in den jeweiligen Gruppen der Pädagog_innen, Leiter_innen und den Teams der Hauswirtschaft. Ein großer Dank geht an die Gastgeber der Burg Hoheneck für ihre herzliche Aufnahme und das tolle Rahmenprogramm!

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Katja Wippermann, Jugendbildungsstätten Bayern
Fotos: © Jugendbildungsstätten Bayern
Oben: Dr. Roland Feldmann (Institut für Jugendarbeit). Unten v.l.n.r.: Marina Miksch, Stefan Lutz-Simon (Jugendbildungsstätte Unterfranken); Julia Oschmann (DokuPäd Nürnberg); Gruppenbild der Tagungsteilnehmer_innen.