Gesichter der JuBis: Tanja Huller-Kröplin und Katja Franke

Die Bildungsreferentinnen betreuen den Bereich Jugendbildung & Schule an der Burg Schwaneck

Tanja Huller-Kröplin (l.) und Katja Franke sind Bildungsreferentinnen für Jugendbildung & Schule an der Burg Schwaneck

Mitte September haben wir einen Ausflug ins schöne Isartal gemacht, um wieder eines der vielen Teams aus unseren 12 Jugendbildungsstätten zu treffen und hier vorzustellen. Auf der Burg Schwaneck in Pullach haben wir mit den beiden Bildungsreferentinnen für Jugendbildung & Schule, Katja Franke und Tanja Huller-Kröplin über Miteinander, Teamarbeit und natürlich ihre Arbeit an der Jugendbildungsstätte in Pullach gesprochen.

Hallo ihr beiden, schön, dass ihr euch heute Zeit genommen habt! Wollt ihr euch kurz vorstellen?

Katja: Ich bin Katja und eine der Bildungsreferentinnen für Jugendbildung & Schule an der Burg Schwaneck. Als Jugendliche war ich bereits in der Jugendbildung tätig und habe dann Erziehungswissenschaften studiert. Seit 2011 bin ich beim Träger der JuBi, dem Kreisjugendring München Land angestellt. Angefangen hat alles mit einer Elternzeitvertretung in der Fort- und Weiterbildung – witziger Weise von meiner jetzigen Kollegin im Team von Jugendbildung und Schule, Tanja Huller-Kröplin! Nach weiteren Stationen wie etwa als Referentin für kommunale Bildung arbeite ich mittlerweile seit sechs Jahren im Bereich Jugendbildung und Schule. Diesen habe ich 2013 von einer Kollegin übernommen, die ihn gut aufgestellt und mit sehr viel Erfahrung geleitet hatte. Neben Fragen wie „wie berate ich die Schulen richtig“, „wie gehe ich mit den vielen Anfragen um“ und „wie bringe ich meine eigenen Ideen sinnvoll ein“, war für mich anfangs die größte Herausforderung, sich im Geflecht der Förderstrukturen zurechtzufinden – also: wo kommt das Geld her, und vor allem, wie komme ich dran? Es war schon ein Sprung ins kalte Wasser! Mittlerweile macht es mir aber sehr viel Spaß mit den Schulen zusammen neue Schwerpunkte zu erarbeiten und gemeinsam zu schauen, wo der Weg hingeht. Weil aber das Inhaltliche oft neben den täglichen Aufgaben zurückstehen musste, bin ich sehr froh, dass die Stelle aufgestockt wurde und ich mit Tanja nun eine ganz tolle Kollegin habe!

Tanja: Ich heiße Tanja, habe Sozialpädagogik studiert und war bereits vor meiner Zeit an der JuBi ehrenamtlich und hauptberuflich in der Jugendarbeit tätig. 2001 bin ich dann an die Burg Schwaneck gekommen. So viele verschieden Fachbereiche und die dazugehörigen Stellen wie heute gab es damals noch nicht und so habe ich zusammen mit Andreas Bedacht, dem Leiter der Jugendbildungsstätte, quasi alle Themenfelder betreut – auch Jugendbildung & Schule. Zu der Zeit war es ein großes Thema, wie Jugendbildung an die Schulen gebracht werden kann: Wir waren beispielsweise Teil des Jambus-Projekts, wo wir ausgelotet haben, wie die Zusammenarbeit mit den Schulen gut gelingen kann. Im Rahmen einer daran anschließenden Organisationsentwicklung wurde dann die Stelle „Jugendbildung & Schule“ geschaffen. Ich habe den Bereich dann aber zunächst nicht weiter betreut, sondern bin in den Fortbildungsbereich, also die Erwachsenenbildung gewechselt. Den Kontakt zur Jugendbildung hatte ich dennoch die ganze Zeit durch die Betreuung der Ehrenamtlichen, meinem Steckenpferd! Tja, und nun bin ich nach 10 Jahren wieder zurück in der Jugendbildung, weil ich wieder näher an der Zielgruppe dran sein wollte.

Der Begriff „Jugendbildung & Schule“ verrät ja schon ungefähr, worum es bei eurer Arbeit geht, aber worum geht es genau?

Tanja: Es geht darum, die Schule durch unser Angebot zu ergänzen. Wir bieten erprobte Methoden an einem tollen Haus mit einem wunderschönen Außengelände – Möglichkeiten, die Schulen oft selbst nicht haben. Bei uns steht nicht die reine Inhaltsvermittlung im Mittelpunkt, sondern Miteinander und Teilhabe. Und wir setzen eher bei den Interessen der Schüler_innen an.

Katja: Außerdem tragen wir das Ehrenamt in die Schulen hinein: wir bieten Tutoren- und SMV-Schulungen an und wollen so das Demokratieverständnis fördern.

Wie läuft das dann konkret ab, wenn eine Schulklasse bei Euch ist?

Katja: Bevor die Schülerinnen und Schüler zu uns auf die Burg kommen, gibt es einiges an Vorlauf. Meistens sind die Schulen, die mit uns arbeiten „Stammkunden“ und wir sind regelmäßig mit ihnen in Kontakt und haben immer ein offenes Ohr, welchen konkreten Bedarf und welche Wünsche es gerade seitens der Schule gibt. Das kann in einem Telefonat passieren oder auch bei einem persönlichen Besuch an der Schule. Solche Vorgespräche sind sehr gewinnbringend, weil man natürlich dadurch die Schulung passgenau abstimmen kann und auch sieht, in welchem Umfeld sich die Schüler_innen sonst bewegen. Außerdem besuchen wir im Vorfeld auch die Schulklassen selbst, stellen uns und unsere Arbeit vor – und natürlich die Burg, auf der die Kinder und Jugendlichen bei der Schulung dann auch übernachten. In der Regel sind es 3 Schulungstage mit zwei Übernachtungen. Los geht es mit einer Burgführung, bei der als ein Highlight der Blick vom Burgturm in die Berge lockt. Bei gutem Wetter kann man sogar die Zugspitze sehen. Mit so einem außergewöhnlichen Gebäude kann man bei den Schüler_innen natürlich super punkten! Außerdem haben wir mit dem „Nachtschwärmerraum“ einen tollen neuen Raum bekommen, wo man auch spät noch super chillen kann und das neue Café Schwanthaler im Eingangsbereich ist tagsüber ein toller Aufenthaltsort – nicht nur in den Pausen. Die Freizeitmöglichkeiten draußen stellen wir natürlich auch vor und starten dann entweder mit den Seminaren oder übergeben an unsere Referent_innen, denn wir können uns ja nicht teilen und alle Seminare selbst halten (lacht).

Und was sind die Themenschwerpunkte dieser Seminare?

Tanja: Wir bieten Kennenlerntage für die 5. Klassen, Sozialkompetenztrainings für die 8. Klassen, Tutorenausbildungen und SMV-Schulungen an. Momentan sind wir gerade dabei, das Angebot auszuweiten. Zum einen möchten wir die individuellen Bedarfe der einzelnen Klassen besser einbinden, zum anderen auch unsere Themen stärker platzieren, wie zum Beispiel Demokratiebildung oder auch Partizipation und Mitgestaltung. Außerdem ist uns der Bereich Mediennutzung sehr wichtig, den wir bei den Kennenlerntagen integrieren und beispielsweise zeigen, wie man sich in Gruppenchats auf whatsapp respektvoll und fair verhält.

Was sind für Euch AHA-Erlebnisse bei solchen Schulungen?

Katja: Am mittleren Tag müssen die sich Kids bei einer gemeinsamen Aktion in der Gruppe zusammenfinden dann zusammen eine Aufgabe lösen – etwa eine Kugelbahn bauen oder Schiffe konstruieren und auf der Isar schwimmen lassen. Zu beobachten, was man da mit erlebnispädagogischen Maßnahmen erreichen kann, finde ich jedes Mal wieder beeindruckend.

Wie ist es für Euch, gemeinsam im Team zu arbeiten?

Katja: ich bin ein Mensch, der gern im Team arbeitet und finde es einfach toll, mit Tanja nun jemanden zu haben, mit dem ich mich immer austauschen kann. Da geht mehr voran, weil man sich gegenseitig inspiriert und man fühlt sich freier, weil einen der andere ja auch entlastet.

Tanja: Dem kann ich nur zustimmen. Ich hätte die Stelle nicht angetreten, wenn es kein Team gegeben hätte, denn ich bin nicht der Typ Einzelkämpfer. Ich brauche ein Gegenüber und wir haben uns gemeinsam auf einen guten Weg gemacht. Die Rückmeldungen tun nicht nur uns selbst gut sondern letztlich auch dem Bereich Jugendbildung & Schule, der von unseren Ideen profitiert!

Woran arbeitet ihr gerade aktuell?

Katja: Insgesamt möchten wir, wie schon erwähnt, noch bedarfsorientierten werden. Außerdem entwerfen wir gerade ein neues Seminarkonzept aus dem Themenfeld Projektmanagement. Damit wollen wir die Schüler_innen das nötige Handwerkszeug mitgeben, wie sie ihre eigenen Ideen an der Schule umsetzen können. Das kann eine Oberstufenparty, die Organisation einer Demonstration oder die Umsetzung einer Hilfsaktion sein. Wir zeigen Methoden zur Ideenfindung, wie man eine Finanzierung hinbekommt und wie es funktioniert, ein Projekt auf die Beine zu stellen.

Wenn man als Klasse so ein Seminar bei Euch buchen will – wie geht das?

Katja: Einfach anrufen und hoffen, dass noch ein Platz frei ist! Nein, im Ernst: In der Regel kontaktieren uns die Lehrer_innen – die Oberstufen- oder die Tutorenbetreuer_innen zum Beispiel – der Elternbeirat oder in Einzelfällen auch mal Schüler_innen, um ein Seminar für ihre Schule zu buchen. Da unser Angebot rege nachgefragt wird, ist es empfehlenswert, ein Jahr im Voraus anzufragen. Aber auch bei kurzfristigen Anfragen kann man Glück haben oder wir können zumindest jemanden empfehlen.

Wer neugierig geworden ist: Auf der Seite unserer Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck gibt es weitere Infos zum Bereich Jugendbildung & Schule und den einzelnen Kursen: https://www.burgschwaneck.de/jugendbildungsstaette/schulklassen/

Information und Kontakt

Katja Franke und Tanja Huller-Kröplin
Jugendbildung & Schule | Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck
Tel 089 – 744 140 -40 / 59
Fax 089 – 744 140 -37
E-Mail: k.franke@kjr-ml.de und t.huller-kroeplin@kjr-ml.de