Die Teamer*innen des Aktionszentrums Benediktbeuern

Halbzeit bei unserer Reihe über die Teamer*innen an Jugendbildungsstätten Bayern! Mit dem heutigen Artikel über die Teamer*innen am Aktionszentrum in Benediktbeuern haben wir dann schon an sechs Jugendbildungsstätten geschaut, was beispielsweise in der jeweiligen Einrichtung zum Aufgabenbereich eines Teamers/einer Teamerin zählt, welche Besonderheiten es gibt und haben auch die Teamer*innen selber zu Wort kommen lassen. Und natürlich lassen wir auch wieder die nüchterne Wikipedia-Aussage “Als Teamer (von englisch Team) werden Personen bezeichnet, die Schulungen durchführen oder Gruppen betreuen und anleiten“ von der JuBi-Leitung ergänzen – denn so trocken können wir die Definition nicht stehen lassen 😉 Zunächst hat uns Franz Wasensteiner, Leiter der Jugendbildungsstätte unsere allgemeinen Fragen beantwortet.

Welche Aufgaben haben die Teamer*innen im AZ?
Grundsätzlich gestalten die Teamer*innen bei uns bestimmte Kurse und Seminare für Gruppen. Schwerpunktmäßig sind das die Orientierungstage, Schulungen (wie Mediatoren- und Tutorenschulungen sowie „Zeit für uns“-Seminare), Seminare im Kontext des Europäischen Freiwilligendienstes, Firmlingsgruppen und zu guter Letzt auch offene Bildungsveranstaltungen. Je nach Qualifikation kann das auch mal ein Gitarrencrashkurs sein.

Wie wird man Teamer*in am AZ?
Wer bei uns Teamer*in werden möchte, für den ist die Teilnahme an einer Qualifizierungswoche verbindlich, in der man das Haus und den pädagogischen Auftrag kennenlernt. Inhalte dieser Woche sind zum Beispiel Grundzüge und Methoden der Erlebnispädagogik, Didaktik, Konfliktmanagement, die Pädagogik Don Boscos und religionssensibles Arbeiten. Dann ist eine Teilnahme an einem dreitägigen Notfallmanagement-Kurs verpflichtend und wenn nicht schon anderweitig Grundkenntnisse vorliegen, mindestens zwei in der Regel dreitägige Hospitationen. Außerdem werden die Teamer*innen etwa alle 10 bis 12 Kurse durch eine Supervision unterstützt, das dient gleichzeitig auch der Qualitätssicherung. Abgerundet wird das Ganze durch das optionale Angebot, an unseren internen Fortbildungen wie den Fachgesprächen teilzunehmen, bei denen nochmal inhaltliche Fragen vertieft werden können. Insgesamt sind es also 14 Tage an Vorbereitungszeit, bevor jemand das erste Mal allein am Aktionszentrum teamt.

Wie viele Teamer*innen gibt es in der JuBi?
Am Aktionszentrum gibt es 15 bis 20 Teamer*innen.

Was wäre die JuBi ohne Teamer*innen?
Ich möchte es lieber positiv formulieren: Die Teamer*innen sind uns eine wichtige Stütze und bringen neue Ideen und wertvolle Impulse in unsere Arbeit ein. Dadurch, dass die meisten Teamer*innen noch studieren, sind sie altersmäßig und mit ihrer Themenwelt sehr nah an der Jugend dran und ihre Persönlichkeiten, Qualifikationen und Methoden sind in der Kombination mit den hauptamtlichen, erfahrenen Pädagogen eine tolle Mischung und große Bereicherung für unser Haus.

Was würdest Du der Wikipedia-Definition noch hinzufügen?
Es gibt ja diesen Witz, „Team“ sei die Abkürzung für „Toll, ein anderer macht‘s“ und meint eigentlich, dass Zuständigkeiten im Team oft hin- und hergeschoben werden und keiner Verantwortung übernehmen will. Bei uns gibt es gerade unter den Teamer*innen ein so engagiertes Zusammenarbeiten und eine so große Identifikation mit der Tätigkeit, dass „Toll, ein anderer macht‘s“ einen ganz anderen, positiven Aspekt bekommt: Wenn beispielsweise jemand erkrankt oder ausfällt und einen Kurs nicht halten kann, erlebe ich immer wieder, wie die anderen Teamer*innen dann sofort Verantwortung übernehmen und einspringen, damit der Kurs stattfinden kann. Das ist schon wirklich toll zu sehen!

Gibt es sonst noch irgendwelche Besonderheiten?
Eine Besonderheit ist für mich, dass durch die Teamer*innen so viele unterschiedliche Qualifikationen in unser Bildungsprogramm mit einfließen. Gerade hatte ich eine Bewerbungsgespräch, bei dem ein Studium der Forstwirtschaft im Curriculum stand. Dieses Wissen wird sich dann künftig in unserer Bildungsarbeit widerspiegeln und genauso verhält es sich natürlich mit Wissen und Fähigkeiten im musikalischen, sportlichen oder künstlerischen Bereich.

Die Antworten von den Teamer*innen selbst kommen diesmal von Daniela und Jonny.

Teamer*in sein bedeutet für mich…
„… eine Wegbegleiterin zu sein. Meist ist man das als Teamer*in zwar nur für eine kurze Zeit, aber dann möchte ich den jungen Menschen das Gefühl geben, dass ich für sie da bin, ihnen zuhöre, sie ernst nehme und ihnen sehr wertschätzend begegne.“
„…Menschen auf die unterschiedlichste Art und Weise bei ihrem Prozess der Identitätsbildung zu unterstützen.“

Das möchte ich den Kindern und Jugendlichen, die ich betreue, mitgeben:
„Junge Menschen werden heutzutage vor besonders viele Herausforderungen gestellt. Für mich ist es daher zentral, ihnen Hilfestellung und lösungsorientierte Ansätze zu geben, die sie in ihren Lebenswelten anwenden und umsetzen können.“
„So wie ihr seid, seid ihr wunderbar! Jeder hat besondere Fähigkeiten und es ist nicht „schlechter“ wenn man introvertiert ist, nur weil man vielleicht mehr auffällt, wenn man extrovertiert ist. Versucht euch anzunehmen, so wie ihr seid!“

Als Teamer*in habe ich diese prägenden Erfahrungen gemacht:
„Man kann so unglaublich viel voneinander lernen, sich aneinander bereichern und dabei wachsen. Es geschieht soviel im Miteinander in den Kursen und jedes Mal wenn ich einen Kurs geteamt habe, nehme ich daraus neue Erkenntnisse und Fähigkeiten mit.“
„Prägend war für mich die Arbeit mit den unterschiedlichsten Altersgruppen und zu beobachten, wie erlebnispädagogische Methoden auf die unterschiedlichsten Individuen wirken.“

Im Aktionszentrum Benediktbeuern bin ich gern Teamer*in, weil…
„…es sich durch seine familiäre Atmosphäre in einem außergewöhnlichen Naturraum, der viele Möglichkeiten für Erfahrungen in der Natur bietet, auszeichnet. Das vielfältige Angebot für Schüler*innen und auch für Jugendliche und Erwachsene macht die Einrichtung zu etwas Besonderem und einen wirklichen „Arbeitsalltag“ gibt es nur selten.“
„…das Aktionszentrum für mich eine zweite Heimat ist. Das Familiäre und das Agieren auf Augenhöhe ist glaube ich genau das, was Don Bosco von uns erwarten würde und das leben und verwirklichen wir am Aktionszentrum sehr gut.“

Informationen

Jugendbildungsstätte Aktionszentrum
Don-Bosco-Straße 1
83671 Benediktbeuern
Tel.: +49 (0) 8857 / 88 -303
info@aktionszentrum.de
www.aktionszentrum.de