Die Teamer*innen der Jugendsiedlung Hochland

Diesmal waren für unsere Reihe über die Teamer*innen an unseren Jugendbildungsstätten Bayern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen unterwegs. Mitten im Landschafts- & Naturschutzgebiet „Isarauen“, rund 40 km südlich von München liegt unsere Jugendsiedlung Hochland. Das moderne und großzügige Tagungs- und Übernachtungshaus der JuBi steht auf einem weitläufigen Gelände mit Zeltplatz, Blockhütten, einem begehbaren ökologischen Fußabdruck und vielem mehr. Wie viele Teamer*innen dort tätig sind und welche Aufgaben sie übernehmen, haben wir von Robert Wenzelewski, dem Leiter der Jugendbildungsstätte erfahren. Natürlich  hat er uns auch die Wikipedia-Aussage “Als Teamer (von englisch Team) werden Personen bezeichnet, die Schulungen durchführen oder Gruppen betreuen und anleiten“ ergänzt.

Hallo Robert, welche Aufgaben haben die Teamer*innen in der Jugendsiedlung?
Das ist zum einen die pädagogische Aufarbeitung von Themen und Zielen und zum anderen die pädagogische Begleitung von Gruppen sowie Prozessbegleitungen.

Wie wird man Teamer*in bei euch?
In vier Schritten: Am Anfang steht natürlich die Bewerbung,  dann folgt ein persönliches Gespräch, bei dem wir den/die Bewerber*in und seine Erfahrungen und Qualifikationen kennenlernen und unsererseits das Team und die Einrichtung vorstellen. Dann folgen Hospitationen und ein Übergangsgespräch.

Wie viele Teamer*innen gibt es in der JuBi?
Auf dem Papier sind es um die 100, bei den wirklich aktiven sind wir bei um die 30 Teamer*innen.

Was wäre die JuBi ohne Teamer*innen?
Verloren!

Was würdest Du der Wikipedia-Definition noch hinzufügen?
Ein *e Teamer*in ist für mich auch ein*e pädagogische Begleitung von Gruppen, die den Rahmen schafft, damit sich die Gruppe ausprobieren kann. Teamer*innen sind also auch Prozessbegleiter*innen und Moderator*innen.

Gibt es sonst noch irgendwelche Besonderheiten?
Ein Großteil der festangestellten Mitarbeiter*innen hat bei uns Praktikum gemacht und danach als Teamer*in gearbeitet. Teamer*in sein eröffnet auf jeden Fall neue (berufliche) Chancen. Außerdem ist noch erwähnenswert, dass wir Teamer*innenfortbildungen anbieten, Begleitungen während der Seminare, 15 Prozent Rabatt auf unser Fortbildungsprogramm sowie Nachweise für die Teamer*innentätigkeit.

Von Christian Frohnwieser kommt diesmal die Antworten zu unserer Fragerunde an die Teamer*innen selbst.

Teamer*in sein bedeutet für mich…
…auf der einen Seite, Gruppen mit Impulsen zu leiten, die jedem Einzelnen ermöglichen durch Erleben etwas zu lernen, zu entdecken und für sich selbst etwas mitzunehmen. Dabei bin ich mir insbesondere bewusst, dass jedes Erlebnis im Leben eines Menschen auch Einfluss hat auf die Bildung seiner Persönlichkeit mit all ihren Facetten und dass man hier in seiner Rolle als Teamer eine nicht unerhebliche Verantwortung innehat. Auf der anderen Seite bedeutet es auch für mich, mich ständig weiter zu entwickeln, dazu zu lernen und mit jedem Erfolg auch eine große innere Zufriedenheit zu erfahren.

Das möchte ich den Kindern und Jugendlichen, die ich betreue, mitgeben…
…vor allem Freude daran, Neues zu entdecken und auszuprobieren und das Gefühl für jeden Einzelnen, mit all seinen Stärken und Schwächen etwas Besonderes zu sein, sowie die Gewissheit, die Fähigkeit zu besitzen, selbst zu bestimmen über das eigene Glück und den Erfolg.

Als Teamer*in habe ich diese prägenden Erfahrungen gemacht…
Bei einer Jugendfreizeit in Österreich mit Jugendlichen hatte ich einen blinden Jungen dabei. Bei einem Schwimmbadausflug fragte er, ob er vom Startblock springen dürfe, das mache er zuhause im Bad auch immer. Als er das einige Male gemacht hatte, fragte ich ihn ob er Lust hätte, etwas Neues auszuprobieren. Er war neugierig und ich bot ihm an, mit ihm zusammen Hand in Hand vom Dreimeterturm zu springen. Nach einem kurzen Schweigen und Überlegen kam ein lautes freudiges „Au jaaa“ aus seinem Mund. Ich stieg mit ihm gemeinsam die hohe Leiter hinauf und ging mit ihm gemeinsam an das vordere Ende des Sprungbrettes. Als ich ihm erzählte, dass jetzt gerade alle Augen auf uns gerichtet waren, stieg seine Aufregung ins Unermessliche. Bei „drei“, vereinbarte ich mit ihm, „springen wir gemeinsam“ und hielt fest seine Hand. Ich zählte. “ Eins – zwei – drei!“ und wir sprangen beide in die Tiefe. Gefühlt endlos lange Momente in der Luft, um uns herum alles still… Wir berührten das Wasser, tauchten ein und selbst ich fühlte meinen Puls im Hals schlagen vor Aufregung. Sekunden dauerte es, bis wir auftauchten und riesiger Applaus und lauter Jubel von allen Seiten des Beckens überwältigten uns. Erst am Abend, als ich alleine auf meinem Zimmer den Tag Revue passieren ließ, wurde mir so richtig bewusst, was für einen riesigen Vertrauensvorschuss mir Jörg, so hieß der Junge, da entgegengebracht hat. Dieser Moment berührt mich noch heute, so dass ich Herzklopfen bekomme, wenn ich daran denke.

In Königsdorf bin ich gern Teamer*in, weil…
… hier eine großartige Infrastruktur für Lehren, Lernen und Erleben auf eine großartige motivierte Mannschaft trifft, die füreinander einsteht und mit der zusammen zu arbeiten, es jedes mal auch für mich als externer Referent ein phantastisches Erlebnis und ein großer Gewinn ist.

Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, selbst als Teamer*in an unserer JuBi Gruppen zu begleiten, dann könnt ihr euch dort bewerben!

Du bringst mit:
✅ pädagogisches Grundwissen
✅ Spaß an der Arbeit mit der Zielgruppe Kinder & Jugendliche
✅ Interesse an Erlebnispädagogik und Umweltbildung
✅ Kenntnisse rechtlicher Grundlagen

Dann bewirb Dich an der JuBi Königsdorf und gestalte
👉 Kooperations- und Kooperationstrainings (5./6. Klasse)
👉 Sozialkompetenztrainigs
👉 Multiplikator*innenausbildungen (für Tutor*innen, SMV, Streitschlichter*innen)
👉 Zirkuscamps für die Grundschule
Interesse? Dann melde Dich bei bildung@jugendsiedlung-hochland.de!

 

Information

Jugendsiedlung Hochland e.V.
Rothmühle 1
D-82549 Königsdorf

Telefon: +49 8041 7698-0
E-Mail: info@jugendsiedlung-hochland.de