„Mit dem arbeiten, was da ist“ – Corona als Bildungsthema

Wie die JuBi Hindelang einen risikobewussten Umgang mit der Corona-Pandemie in ihre Bildungsarbeit integriert

Wie alle Bildungshäuser wurde auch die Jubi Hindelang im Zuge des Lockdown Mitte März wegen der Corona-Pandemie zunächst geschlossen. Nachdem sich einige Woche später die Lage entspannt hatte und verschiedene Lockerungen in Kraft traten, konnte der Betrieb Mitte Juni schrittweise wieder aufgenommen werden. Für den sicheren Wiederanlauf war es notwendig, ein detailliertes Hygienekonzept auszuarbeiten, um die Gesundheit der Gäste und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut wie möglich zu schützen. Weil aber auch das beste Konzept nur wirken kann, wenn es verinnerlicht, akzeptiert und eingehalten wird, stellte sich das Team der JuBi die Frage: „Wie kommunizieren wir unser Konzept nachhaltig an Mitarbeitende, Gäste und freiberufliche Trainer*innen?“

Proaktiv für Eigenverantwortung und gegen Verschwörungstheorien

Anhand dieser Matrix wird das Übertragungsrisiko erklärt

Es fiel die Entscheidung für die Strategie, gleich bei der Anreise proaktiv und detailliert zum Thema Corona zu informieren. Seit Mitte Juni erhalten alle Gruppen, die mehrere Tage in der JuBi zu Gast sind, ein 30 bis 60-minütiges Briefing, das mehrere Ziele verfolgt. Zum einen sollen die Gäste nicht nur Regeln zur Kenntnis nehmen und einhalten, sondern auch verstehen, was damit bezweckt wird. Die Jugendbildungsstätte erhofft sich von dieser Vorgehensweise sowohl eine höhere Compliance, als auch eine Stärkung der Eigenverantwortung. Zum anderen will die Einrichtung als Bildungshaus über SARS-CoV-2 aufklären und gewissen Fehlinterpretationen und Verschwörungstheorien gezielt seriöse und wissenschaftlich fundierte Informationen entgegensetzen.

Hinzu kommt, dass gerade die Gäste und Trainer*innen, die das Haus von früheren Besuchen kennen und schätzen, die coronabedingten Veränderungen als Einschränkung und Hindernis begreifen könnten. „Unsere generelle pädagogische Haltung in unserer Bildungsarbeit zielt darauf ab, mit dem zu arbeiten was da ist – nicht mit dem was nicht da ist.“ so Martin Herz, Leiter der Jugendbildungsstätte Hindelang. „Corona ist da – auch in der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen. Darum arbeiten wir damit – als Bildungsthema, nicht nur als lästige Rahmenbedingung.“

Information

Jugendbildungsstätte der JDAV
Jochstraße 50
87541 Bad Hindelang
E-Mail: info@jubi-hindelang.de
www.jubi-hindelang.de